Statuen von Thomas Morus

In unsrer Kirche und auf dem Kirchengelände befinden sich zwei Statuen unseres Patrons.

Am 23. Oktober 1988 wurde in einem Festgottesdienst die Figur aus Bronze eingeweiht und ist in der Licht durchfluteten Nische am Eingangsbereich der Kirche zu finden. Geschaffen hat sie Egon Stöckle aus Hohenfurch.

Sie stellt Thomas Morus im Kerker dar, in der Hand ein rotes (Märtyrer)kreuz, das so auch den Altar von Thomas Morus schmückt.

Egon Stöckle erklärte in der Festschrift sein Werk so: Auf dem unausweichlichem Weg vom Kerker in den Tod trägt er das Kreuz. Die Geste bedeutet auch, „er hält sich am Kreuz fest, er umarmt es“. Die lebensgroße Plastik zeigt Thomas Morus als standfesten Menschen, „fest wie eine Säule, wie ein Fels ohne Wanken“ – er gibt den Wünschen des Königs nicht nach und wählt für sich den Tod und für seine Familie die Armut. Die Gestalt ist „überwiegend Gewand. … Auf Wunsch des Kerkermeisters kleidet sich Thomas Morus auf seinem letzten Gang nicht in ein repräsentatives Prachtgewand – seinem Stand angemessen, sondern in das armselige Kleid des Gefangenen.“ … Dieses bronzene Gewand steht hier als Symbol für alles Weltliche, Vergängliche, was Thomas Morus mit seinem Tod zurücklässt – Seele und Geist sind dann längst weitergegangen.

Nicht auf ewig wird das zweite „Thomas Morus“- Kunstwerk von dem Neusässer Kunstpädagogen Ulrich Weber, wohnhaft in der Pfarreiengemeinschaft (St. Ägidius), erhalten bleiben.

 

Aus einer Kiefer, die der Sturm zerriß, schuf Ulrich Weber diese Figur. Sie ist aus dem Stamm in einem Stück gefertigt – standhaft, verwurzelt, fest (im Glauben) verbunden. Dadurch aber auch ein Werk auf Zeit, weil die Verbindung zu den Wurzeln das Werk irgendwann faulen lassen wird.

Thomas Morus wird als Lordkanzler dargestellt; das Gemälde von Hans Holbein dem Jüngeren diente dem Künstler als Vorbild.

Ulrich Weber sieht in Thomas Morus einen sehr modernen Heiligen, der heutzutage als Überzeugungspolitiker gegen die vielen Populistenführer stehen würde. Diese Haltung wäre für die heutige Zeit wertvoll. Als Patron der Politiker ist seine Präsenz auf alle Fälle gerechtfertigt.

Winfried Mayr Kirchenpfleger