Pfarrkirche St. Ägidius

Die Kapelle und die Kirche von Altneusäß sind beide dem Heiligen Ägidius geweiht.

Die Kapelle war Teil des Remboldschlößchens, das nicht mehr existiert. Um sie herum wurde ein kleiner Park angelegt, der Ägidiuspark. In ihren Grundmauern stammt die Kapelle aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde 1603 von Johann Jakob Reimbold renoviert. 1710 wurde eine Empore eingebaut, die Ausstattung erweitert und die Sakristei im Osten angefügt. Eine weitere Renovierung war 1993 notwendig.

Spätestens als nach dem 2. Weltkrieg die Bevölkerungszahl steil anstieg, war die Kirche zu klein geworden. Neusäß gehörte erst zur Pfarrei St. Peter und Paul in Oberhausen, dann zur Pfarrei „Allerheiligste Dreifaltigkeit“ in Kriegshaber. Von dort aus wurde die Pfarrei St. Ägidius gegründet und der Bau der Ägidiuskirche angestoßen. Der Namenspatron wurde von der Kapelle nebenan übernommen. Die Altarreliquien wurden in die neue Kirche übertragen.

Architekt: Thomas Wechs 
Bauzeit: Mai 1952 bis Dezember 1953
Fassade 1955 fertiggestellt
Mosaiken an der Kanzel: 1957
Orgel 1958 eingeweiht
Glocken 1959 (Die durften die Schulkinder per Flaschenzug hochziehen.) 

Besonderheiten der Kirche St. Ägidius:

    

Fassade: Lebensgroße Tonfiguren der 14 Nothelfer von der Werkstatt M. Pittroff.

Seitenaltar links: Muttergottesfigur aus dem beginnenden 18. Jahrhundert (also kurz nach 1700)

Seitenaltar rechts: Geschnitzte Figur des Ägidius ersetzte die keramische Reliefplastik (siehe „Pfarrei St. Ägidius“) des hl. Ägidius, gefertigt vom Neusäßer Keramikmeister Pittroff.

Seitenwände: Kreuzwegtafeln gefertigt von Herrn Pittroff, Neusäß                zu den Stationen dieses Kreuzweges

Die Werkstätte M. Pittroff existiert noch in der Alten Straße 11 in Neusäß.

Altargestaltung durch dreiteiligen gestickten Wandbehang (Klosterarbeit aus Augsburg) ca. 1960

Volksaltar mit Altarraumerweiterung ca. 1972 – dabei teilweiser Rückbau der Kommunionschranke.

Ganzjahreskrippe: In einem Holzschrank mit Vitrine hinten links werden das ganze Jahr über biblische Szenen in Art der bekannten Weihnachtskrippen nachgestellt.

Ulrich Weber
Quellen auch „Geschichte von 8 Dörfern auf dem langen Weg zur einer Stadt – Neusäß“
und Neusäß, ein Ort im Wandel der Zeit. Fotos: Ulrich Weber