Nachtwallfahrt 2016

„Mit Jesus auf dem Weg…“,

waren 32 Männer in der Nacht des 24. März 2016 nach der Abendmahlfeier in Sankt Vitus. Viele kamen aus den umliegenden Pfarreien. Einige sind sogar bis aus Langenau (bei Ulm) und Rain am Lech angereist um an der Nachtwallfahrt teilzunehmen. Pünktlich um 21:00 Uhr machte sich die Gruppe nach Ihrer Sendung durch Pfarrer Kretschmer, bei trockener Witterung und einem Licht (Laterne) als Begleiter auf den mittlerweile vertrauten, ca. 11 km langen Rundwanderweg um das Schmuttertal.

„Verrat und Verleugnung“ das geschah in jener Nacht und „Verrat und Verleugnung“ das waren auch die Wegimpulse, mit denen sich die Wallfahrer dieses Jahr gedanklich auseinandergesetzt haben.

Nachdem die erste Wegstrecke, welche zum gegenseitigen Kennenlernen einlud, zurückgelegt war, erreichte die Gruppe vor der Kinderkrippe von Sankt Thomas Morus die erste Wegstation. Im Hören auf die Bibelstelle aus dem Markusevangelium, der Verrat durch Judas (Mk 14,10-11) und die Gefangennahme von Jesus (Mk 14,43-50), sowie durch gezielte Fragestellungen, bekamen die Männer den ersten Wegimpuls „Verrat“ für den nächsten Streckenabschnitt, welcher in Stille und in Gedanken zurückgelegt wurde.

Angekommen an der zweiten Wegstation bei den Bahngleisen am Weldenradweg, wurde die Person des Petrus beleuchtet. Petrus hat Jesus verleugnet. Auch hier hörte die Wallfahrtsgruppe das passende Bibelwort aus dem Markusevangelium. Die Verleugnung durch Petrus (Mk 14,66-72). Auf gleiche Weise wie an der ersten Wegstation, wurde allen der zweite Wegimpuls „Verleugnung“ mit auf die nächste Wegstrecke gegeben, welche wieder schweigend gegangen wurde.

Die dritte Wegstation war, wie in den letzten Jahren, die schöne Kapelle von Sankt Raphael in Steppach. Im Halbkreis sitzend, machte sich die Männergemeinschaft in der Ruhe des Raumes bewusst, dass Verrat und Verleugnung zerstörende Elemente sind und inwieweit diese auch in jedem eigenen Leben eine traurige Rolle spielen. Der Ort und die andächtige Stimmung in der Kapelle bot allen Anwesenden, nach manch bitterer Erkenntnis, genügend Raum für ein frei formuliertes Gebet, um eine Bitte aber auch um Dank auszusprechen.

Zurück in Ottmarshausen versammelten sich alle Männer noch einmal um den Altar der abgedunkelten Sankt Vitus Kirche.

Wir waren am Ziel dieser Nachtwallfahrt, wir waren auf dem Weg – als Männergemeinschaft und mit Jesus. Auf dem Altar stand das vertraute Licht, das uns durch diese Nacht begleitet hat. Jesus – dein Licht war dabei, in unseren Gedanken und Gefühlen. Wir danken Dir.

Zum Ende der Wallfahrt bekam jeder Teilnehmer noch eine kleine Kerze überreicht. Auf jeder dieser Kerzen stand das Psalmenwort:

„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Ps 119,105)

Beendet wurde die Nachtwallfahrt bei Wein und Brot im Atrium von Sankt Vitus.

Beitrag und Bilder Claus Schregle