Grußwort in den Weihnachtspfarrbriefen und Kirchenanzeigern

Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft,

„Weihnachtsmannfreie Zone“! So kann man es auf Aufklebern lesen. Mit diesem Aufruf wird in manchen christlichen Kreisen für den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes gekämpft. Und in der Tat habe auch ich schon öfters in Wort und Schrift gegen die gewinnorientierte und glaubensvergessene Art gepredigt und geschrieben, mit der das wunderbare Geheimnis der Menschwerdung Gottes banalisiert wird. Der „Weihnachtsmann“ ist ursprünglich eine zu Werbezwecken erfundene Verunstaltung des heiligen Nikolaus von Coca Cola, um zu Weihnachten die Umsätze zu erhöhen. Nun möchte ich aber den rot gekleideten bärtigen Kapuzenmann mal von einer anderen Seite betrachten:
In Lappland, ganz im Norden Europas am Polarkreis, gibt es die Sage von einem bärtigen Mann mit Kapuze, der verirrten Wanderern in eisigen Wäldern auf den rechten Weg zurück hilft und der sich um verletzte Tiere kümmert. Daraus ist in den letzten Jahrzehnten ein recht liebenswerter Weihnachtsmannkult entstanden.
Im christlich inspirierten Roman von C.S.Lewis „Der König von Narnia“ aus den Narniachroniken, der auch eindrucksvoll verfilmt wurde, ist der „Weihnachtsmann“ eine anrührende Gestalt, die auf die nahende Erlösung und Rettung verweist.
Vielleicht sollten wir tatsächlich etwas gelassener mit modernen Märchenfiguren umgehen, solang wir im Glauben fest verwurzelt sind und die Freude über die Geburt des göttlichen Erlösers unser Herz wahrhaft erfüllt.  Aus der vom Glauben getragenen Gelassenheit können wir dann auch weiterhin verantwortungsvoll und angemessen mit der Corona-Problematik umgehen, die uns wahrscheinlich und leider noch eine Weile beeinträchtigen wird.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen mit Dank für alle, die sich in unseren Pfarreien engagieren, Gesundheit, gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr,

Ihr Pfarrer Stephan Spiegel