Zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt gehören 1038 Katholiken (Stand 31.12.2019) aus den Ortsteilen Täfertingen und Hammellohe.
Gedanken zum Patrozinium Mariä Himmelfahrt
Jedes Jahr feiert unsere Kirche in Täfertingen am 15. August ihren Namenstag. Sie reiht sich damit ein in ein weitverbreitetes Patrozinium im Bistum und weit darüber hinaus – „Mariä Himmelfahrt“.
Das Fest „Mariä Himmelfahrt“ erinnert an die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“. Es hat seinen Ursprung in der Ostkirche und ist bald nach dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 eingeführt worden. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens seit dem 7. Jahrhundert gefeiert; in unserem Land seit dem 9. Jahrhundert. Im Konzil von Trient (1545 – 1563) wurde die Lehre von der Aufnahme Mariens zum festen Bestandteil der kirchlichen Lehre, ehe sie dann 1950 unter Papst Pius XII. als Dogma verkündet wurde.
Warum ist gerade das Patrozinium „Mariä Himmelfahrt“ so verbreitet?
Der Vorsitzende des Institutum Marianum, Prof. Dr. Josef Kreiml antwortet: „Der tiefste Grund besteht wohl darin, dass die Gläubigen früherer Generationen in der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel mit ‚Leib und Seele´ die größte Hoffnung für ihre eigene Zukunft gesehen haben. Es gibt das schöne Wort, der Sterbetag eines Menschen sei ein Geburtstag für den Himmel.“
Ein starkes Hoffnungsbild, das die Kunst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt sehr sinnenfältig zum Ausdruck bringt. Zum einen wird in der Reliefgruppe am Hochaltar, das „Scheiden Marias von der Erde“ im Kreise der zwölf Apostel dargestellt. Auch wenn nicht geklärt ist, durch wen das um 1510 entstandene Schnitzwerk in den Ort kam, so ist es doch von besonderer Schönheit. Kunsthistorisch schreibt Karl Kosel den Täfertinger Marientod der Schule von Veit Stoß zu. Er kommt zu dem Ergebnis, dass „die Entstehung des Täfertinger Marientodes mit großer Wahrscheinlichkeit in Nürnberg anzunehmen ist“.
Zum anderen thematisiert ein großes Deckengemälde im Langhaus das Patrozinium der Kirche, nämlich die „Aufnahme Mariens in den Himmel“. Es wurde von dem Freskomaler des Spätbarock und späteren Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie Augsburg, Johann Joseph Anton Huber, im Jahr 1791 geschaffen. Somit darf der Kirchenbesucher beim Blick nach oben sich hineinnehmen lassen in das himmlische Geschehen, das auf ihn wartet.
Das Fest, wie das Patrozinium in Täfertingen auch gerne genannt wird, wird jährlich am 15. August mit einem festlichen Gottesdienst als „Frauentag“ begangen. Dazu binden die Frauen des Katholischen Frauenbundes Kräuterbüschel, die mindestens 7 verschiedene Kräuter und Pflanzen enthalten. Sie werden im Gottesdienst gesegnet und danach in den Häusern aufgehängt.
Einer Legende nach öffneten die Jünger das Grab Mariens und fanden nicht ihren Leichnam, sondern blühende Blumen und Kräuter. Daraus hat sich die Tradition der Kräutersegnung entwickelt. Gerade heute darf auch die Achtsamkeit und Freude an der Natur, ihrer Schönheit und Heilkraft in Verbindung gebracht werden.
Also herzliche Einladung zum Frauentag am 15. August nach Mariä Himmelfahrt in Täfertingen!
Text: Ingeborg Sumser