Der Geist Gottes oder gespenstige Langeweile
- „Der Geist des Herrn erfüllt das All“
- „Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein“,
- von allen guten Geistern verlassen
- hier herrscht ein guter/schlechter Geist
- geistig verwirrt sein
- ein geistreicher Mensch
- selig sind die geistig Armen
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
In unserer Sprache ist der Geist noch gegenwärtig – aber in unserem Denken und Tun?
Was ist überhaupt der Geist Gottes?
Für uns als Christen ist der Geist Gottes die dritte göttliche Person der Heiligsten Dreifaltigkeit – der Geist, der von dem Vater und dem Sohne ausgeht, ein Gott in drei Personen. Die Bibel berichtet uns auch eindrucksvoll die mitreißenden Ereignisse der Geistsendung an Pfingsten. Doch wo spüren wir den Geist? Ist nicht Vieles in unserer Epoche eine gespenstige Langeweile, eine Mischung aus innerer Lehre und emotionalem Kick, wo nichts zurückbleibt außer Frust und Unzufriedenheit?
Hat die Corona-Zeit nicht eher einen Geist der Angst und Verzagtheit offenbart? Schleicht sich hier nicht ein Geist ein, der von der Freude Gottes, die in sich den Charakter der Ewigkeit trägt, meilenweit entfernt ist?
Es gibt keine Lebenssituation, die nicht von irgendeinem Geist durchdrungen ist. Jeder Mensch, auch wenn er abgestumpft ist, ist von irgendeinem Geist geprägt, und strahlt diesen nach außen aus. Wenn wir uns dem Geiste Gottes öffnen, werden auch seine Früchte in unserem Leben spürbar. Lebensfreude, die auch mit dem Kreuz umzugehen weiß, Zuversicht, Freundlichkeit, innere Gelassenheit usw. Und aus diesem Geiste Gottes springt auch die Flamme des Glaubens über an andere Menschen, so wie die Apostel an Pfingsten es haben erfahren dürfen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Gottes Segen und ein frohes Pfingstfest,
Ihr Pfarrer Stephan Spiegel